Jennemann - 2006 - 01

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Jennemann, G., M. Wettlaufer & H.-J. Bidmon (2006): Interesting features of Nutritional Secondary Hyperparathyroidism in two young Greek Tortoises (Testudo graeca graeca). – Exotic DVM Veterinary Magazine 8(1): 15-20.

Interessante Aspekte zum ernährungsbedingten sekundären Hyperparathyreodismus bei zwei jungen Maurischen Landschildkröten (Testudo graeca graeca)

DOI: None

Maurische Landschildkröte, Testudo graeca, – © Hans-Jürgen Bidmon
Maurische Landschildkröte,
Testudo graeca,
© Hans-Jürgen Bidmon

Dieser Report hat kein Abstract, deshalb hier eine kurze Zusammenfassung. Berichtet wird über das Auftreten von weichen Panzern bei zwei juvenilen Maurischen Landschildkröten, die als deutsche Nachzuchten an den lokalen Zoofachhandel abgeben worden waren, dort erkrankten und in einem Fall in diesem Zustand weiterverkauft worden waren. Das verkaufte Tier wurde später vom Käufer zur Verfügung gestellt und konnte durch entsprechende Versorgung mit UV-B-Strahlung, Vitamin D (Vigantoletten) und Kalziumgaben gesund gepflegt werden. Das zweite Tier, das vom Zoofachhandel einige Zeit später auf Nachfrage an den Züchter zurückgegeben wurde, schaffte es leider nicht mehr und stand somit für eine ausführliche Nekroskopie und für histopathologische Untersuchungen zur Verfügung.
Festgestellt und anhand histologischer Abbildungen dokumentiert wurde ein Hyperparathyreodismus (Vergrößerung der Nebenschilddrüsen), der in Folge der mangelnden UV-B-Strahlung kombiniert mit einer wahrscheinlich falschen bzw. zu warmen Haltung aufgetreten war. Zum Vergleich werden auch die Nebenschilddrüsen von normalen Schildkröten mit anderer Todesursache vorgestellt. Im direkten Vergleich zu etwa gleich alten normalen Jungtieren ließ sich zeigen, dass insbesondere das kollagene Bindegewebe des in diesem Alter noch unverknöcherten Carapaxes und Plastrons pathologische Veränderungen zeigte. Das deutet an, dass in diesen frühen Lebensstadien nicht nur Kalziummangel als alleinige Ursache in Frage kommen muss. Es werden die möglichen Ursachen diskutiert und warum die durchgeführten Maßnahmen erfolgreich gewesen sind, die zur vollständigen Genesung des Geschwistertiers (es lebt noch heute im Besitz von M. W.) führten.

Auch an dieser Stelle möchten wir Herrn Frank Loch, Elmshausen für die sofortige Zurverfügungstellung des Sektionsmaterials ausdrücklich danken, denn ohne uneigennützige Unterstützung wären Untersuchungen in dieser Form nicht möglich.

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