Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, – © Hans-Jürgen Bidmon

Hidalgo-Vila - 2007 - 01

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Hidalgo-Vila, J., C. Diaz-Paniagua, C. de Frutos-Escobar, C. Jimenez-Martinez, N. Perez-Santigosa (2007): Salmonella in free living terrestrial and aquatic turtles. – Veterinary Microbiology 119(2-4): 311-315.

Salmonellen in frei lebenden terrestrischen und aquatischen Schildkröten

DOI: 10.1016/j.vetmic.2006.08.012 ➚

 Emys orbicularis, Europäische Sumpfschildkröte – © Hans-Jürgen-Bidmon
Europäische Sumpfschildkröte,
Emys orbicularis,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Der Nachweis von Salmonellen in der Heimtierhaltung von Schildkröten war oft Gegenstand der Forschung, aber ihre Häufigkeit in frei lebenden Schildkröten ist kaum bekannt. Das Ziel dieser Studie war die Evaluation des Vorkommens von Salmonellen in terrestrischen und aquatischen Schildkröten, die einen Nationalpark im Südwesten Spaniens besiedeln. Individuen der Landschildkröte Testudo graeca (n = 16) und der aquatischen Schildkröten Emys orbicularis (n = 26) und Mauremys leprosa (n = 50) wurden untersucht. Die maximale Vorkommenshäufigkeit von Salmonellen wurde bei der terrestrischen Spezies mit (100 %) gefunden. Im Gegensatz dazu war die Vorkommenshäufigkeit von infizierten aquatischen Schildkröten mit 12 % bei M. leprosa und 15,4 % bei E. orbicularis gering. Insgesamt wurden fünf Serotypen von Salmonella gefunden die zu den Unterarten enterica (I) und salamae (II) gehörten. Alle fünf Serotypen wurden bei der terrestrischen Spezies gefunden, während nur drei davon in aquatischen Schildkröten vorkamen, was vermuten lässt, dass wild lebende terrestrische Schildkröten ein nicht zu vernachlässigendes Reservoir für Salmonellen in dem Untersuchungsgebiet darstellen. Die Übertragung von Kloake zu Kloake während der Paarungszeit dürfte der Hauptübertragungsweg bei den Tieren darstellen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Auch hier ein klarer Hinweis, dass man nicht nur im Umgang mit Wasserschildkröten vorsichtig sein muss, um Ansteckungen gerade bei Kleinkindern und älteren immunsuppremierten Personen zu vermeiden. Allerdings würde ich aus meiner eigenen Erfahrung und der Feststellung, dass ich bisher – im Gegensatz zu etlichen anderen Teilnehmern – Exkursionen auch mit Tierkontakt immer problemlos überstanden habe, vermuten, dass man durch den jahrelangen Umgang mit Schildkröten doch eine gewisse Resistenz aufbauen kann.

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