Gezackte Pelomeduse, Pelusios sinuatus, – © Cormac Price

Fritz - 2011 - 01

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Fritz, U., W. R. Branch, M. D. Hofmeyr, J. Maran, H. Prokop, A. Schleicher, P. Siroky, H. Stuckas, M. Vargas-Ramirez, M. Vences & A. K. Hundsdoerfer (2011): Molecular phylogeny of African hinged and helmeted terrapins (Testudines: Pelomedusidae: Pelusios and Pelomedusa). – Zoologica Scripta 40(2): 115-125.

Die molekulare Phylogenie der afrikanischen Klappbrust- und Pelomedusenschildkröten (Testudines: Pelomedusidae: Pelusios und Pelomedusa).

DOI: 10.1111/j.1463-6409.2010.00464.x ➚

Gezackte Pelomeduse, Pelusios sinuatus, – © Cormac Price
Gezackte Pelomeduse,
Pelusios sinuatus,
© Cormac Price

Mit 18 derzeitig anerkannten Spezies ist Pelusios eine der artenreichsten Schildkrötengattungen weltweit, obwohl der taxonomische Status für einige Arten unklar ist. Neuere Untersuchungen lassen vermuten, dass die nahe verwandte aber morphologisch distinkte Gattung Pelomedusa paraphyletisch ist in Bezug zu Pelusios und dass Pelomedusa neun stark divergente Linien beinhaltet. Unter Verwendung von drei mitochondrialen und drei nukleären DNS-Fragmenten (2054 bp mtDNS, 2025 bp nDNS) untersuchten wir erstmals die Phylogenie von Pelusios molekularbiologisch. Unsere Analysen umfassten sowohl alle Pelusios-Spezies mit Ausnahme der wahrscheinlich ausgerotteten P. seychellensis, als auch die neun Linien von Pelomedusa. Die Ergebnisse zeigen, dass Pelusios und Pelomedusa reziprok monophyletisch sind. Die begrenzte Probenzahl für Pelusios-Arten und die Homoplasie durch eingebrachte Außengruppen sind sehr wahrscheinlich die Erklärung für die Paraphylie bei Pelomedusa in den früheren Arbeiten. Die Einzigartigkeit wurde für die meisten Pelusios-Spezies bestätigt, aber keine der derzeitig anerkannten Artengruppen innerhalb der Gattung Pelusios war monophyletisch. Innerhalb von Pelusios rhodesianus und P. sinuatus entdeckten wir distinkte Linien, die vermuten lassen, dass kryptische Taxa vorhanden sind. Im Gegensatz dazu ist die Anerkennung der nur schwach differenzierten P. castaneus und P. chapini als eigenständige Spezies ebenso zweifelhaft wie die Validität der madagassischen und seychellischen Unterarten von P. castanoides. Genbank Sequenzen von P. williamsi lagen innerhalb von P. castaneus, aber die deutlich distinkten morphologischen Unterschiede beider Spezies lassen es als wahrscheinlich erscheinen, dass die Genbank-Sequenzen (die von einem Exemplar aus dem Tierhandel stammen) auf einer Fehlbestimmung basieren. Die Divergenz zwischen den distinkten genetischen Linien der Gattung Pelomedusa ist gleich jener oder etwas höher als die Differenzen zwischen den Pelusios-Arten was vermuten lässt, dass Pelomedusa einen Artenkomplex darstellt.

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