Südamerikanische Schmuckschildkröte, Trachemys dorbigni, – © Carolina Silveira Mascarenhas

Fagundes - 2010 - 01

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Fagundes, C. K., A. Bager & S. T. Z. Cechin (2010): Trachemys dorbigni in an anthropic environment in southern Brazil: I) Sexual size dimorphism and population estimates. – Herpetological Journal 20(3): 185-193.

Trachemys dorbigni in einer anthropogen beeinflussten Umwelt im südlichen Brasilien: I. Geschlechtsdimorphismus und Populationsabschätzung.

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Südamerikanische Schmuckschildkröte, Trachemys dorbigni, – © Carolina Silveira Mascarenhas
Südamerikanische Schmuckschildkröte,
Trachemys dorbigni,
© Carolina Silveira Mascarenhas

Trachemys dorbigni repräsentiert die südlichste Spezies aus der Gattung und wird durch das Absammeln für den Tierhandel stark bedroht. Wir sammelten für wissenschaftliche Zwecke 377 Individuen von T. dorbigni in einer urbanen Sumpflandschaft im südlichen Brasilien zwischen Februar 2006 und Januar 2007, um den Sexualdimorphismus zu dokumentieren und Daten zur Populationsstruktur zu erheben. Das Geschlechterverhältnis wich nicht von einer 1:1 Aufteilung ab. Schildkröten, deren Carapaxlänge über 12,7 cm lag, konnten als adult bezeichnet werden. Die Weibchen waren im Durchschnitt größer und schwerer als die Männchen, hatten aber eine schmalere Carapax und terminale Plastrondistanz (CPD). Die wöchentliche Wiederfangwahrscheinlichkeit für die juvenilen Schildkröten lag konstant bei 4 %. Allerdings gab es bei der wöchentlichen Wiederfangrate der Adulten größere Unterschiede, die sehr wahrscheinlich auf ihr geschlechtsspezifisches Reproduktionsverhalten zurückzuführen sind. Die wöchentliche Überlebensrate war konstant und lag für Juvenile bei 94 % und für Adulte bei 97 %. Zukünftige Untersuchungen sollten darauf abzielen, wie sich Wiederfang- und Überlebensrate in einem Lebensraum verändern, in dem ein sehr großer Anteil der Eier und der Jungtiere für den Tierhandel abgesammelt wird.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Auch hier ein Beispiel dafür, wie immer noch gerade Jungtiere für den Tierhandel entnommen werden, und dafür was mancherorts unter dem Begriff „gefarmt“ zu verstehen ist – nämlich die Entnahme der Eier aus der Natur mit Inkubation und Schlupf in einer angeblichen Farm (siehe auch Fagundes et al. 2010).

Literatur

Fagundes, C. K., A. Bager & S. T. Z. Cechin (2010): Trachemys dorbigni in an anthropic environment in southern Brazil: II) Reproductive ecology. – Herpetological Journal 20(3): 195-199 oder Abstract-Archiv.

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