Argentinische Schlangenhalsschildkröte, Hydromedusa tectifera, – © Carolina Silveira Mascarenhas

Fagundes - 2007 - 01

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Fagundes, C. K. & A. Bager (2007): Reproductive ecology of Hydromedusa tectifera (Testudines: Chelidae) in southern Brazil. – Biota Neotropica 7(2): 1-6.

Reproduktionsökologie von Hydromedusa tectifera (Testudines: Chelidae) im Süden Brasiliens

DOI: 10.1590/S1676-06032007000200021 ➚

Argentinische Schlangenhalsschildkröte, Hydromedusa tectifera, – © Victor Loehr
Argentinische Schlangenhalsschildkröte,
Hydromedusa tectifera
© Carolina Silveira Mascarenhas

Die wenigen verfügbaren Informationen in Bezug auf die Reproduktion von Hydromedusa tectifera (Chelidae) basieren auf Individuen in Gefangenschaft. Hier verifizierten wir die Reproduktionsbiologie von H. tectifera zwischen 1996 bis 2002 anhand von sporadischen Erhebungen im Reservat, Estacao Ecologica do Taim, südliches Brasilien. 46 intakte und beschädigte Nester der Spezies wurden gefunden. Die durchschnittliche Gelegegröße lag bei 11,6 Eiern mit einer mittleren Größe von 36,5 × 23,9 mm und einem Durchschnittsgewicht von 11,5 g. Das individuelle Gelegevolumen lag durchschnittlich bei 10148,31 mm3. Die Nester hatten eine durchschnittliche Tiefe von 11,1 cm und der Abstand vom obersten Ei bis zur Erdoberfläche betrug 5,8 cm. Die Variationen bezüglich des Eivolumens waren innerhalb desselben Nests geringer (CV = 4,71 %) als beim Vergleich zwischen unterschiedlichen Nestern (CV = 12,32 %). Die Eibreite korrelierte positiv mit der Eilänge. Innerhalb der Gelege war die Schlupfrate unabhängig von der Eigröße und dem Eivolumen. Nistverhalten wurde im November und Dezember beobachtet. Die Art zeigte eine bevorzugte Nistzeit zwischen 18.00 und 20.00 h in Arealen die eine gewisse Steigung von ca. 20-30 Grad aufwiesen. Die Häufigkeit der Nester war am höchsten in einer Entfernung von 5 m von der Lagune. Die Ergebnisse zeigen, dass die Daten für H. tectifera ziemlich vergleichbar zu jenen sind, die kürzlich für australische Schlangenhalsschildkröten und für andere Arten der Chelidae aus dem südlichen Brasilien beschrieben wurden.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Insbesondere eine interessante Angabe, die die Nesttiefe für das oberste Ei mitliefert, was man sonst selten findet aber andeutet, dass es in natürlichen Nestern einen Gradienten bezüglich der Temperatur und eventuell auch in Bezug auf die circadianen Temperaturschwankungen gibt.

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