Pantherschildkröte, Stigmochelys pardalis, Fundort: Windhoek, Namibia – © Victor Loehr

Demaya - 2020 - 01

Demaya, G. S., J. S. Benansio, F. Petrozzi, M. Di Vittorio, D. Dendi, J. E. Fa, John & L. Luiselli (2020): Habitat use and spatial niche overlap of sympatric savannah tortoises at multiple spatial scales in South Sudan. – Journal of Arid Environments 183: 104287.

Die Habitatnutzung und die räumliche Habitatüberlappung für zwei sympatrisch verbreitete Savannenlandschildkröten wurde anhand multipler räumlicher Skalen im Südsudan erfasst.

DOI: 10.1016/j.jaridenv.2020.104287 ➚

Pantherschildkröte, Stigmochelys pardalis, – © Hans-Jürgen Bidmon
Pantherschildkröte,
Stigmochelys pardalis,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Landschildkrötenökologie Ostafrikas ist nur wenig untersucht. Hier verwendeten wir als Untersuchungsmodelle zwei terrestrische Testudinidae (Stigmochelys pardalis und Kinixys belliana). Bei diesen untersuchten wir erstens deren demographische Grundlagencharakteristika wie Geschlechterverhältnis und Vorkommensdichte und zum zweiten beschreiben wir deren Vorkommen anhand zweier räumlicher Skalen (Mikrohabitat und Makrohabitat). Zum Dritten ergründen wir die Auswirkungen von Regenfällen auf deren saisonale Aktivitätsmuster und viertens analysierten wir die Abundanzmuster in Beziehung zu den Makro- und Mikrohabitatcharakteristika. Wir beschreiben auch ein Experiment wobei wir Schildkrötenpanzer benutzten die es uns erlaubten zu kontrollieren und eventuell Korrekturen einzufügen wie gut und verlässlich die Beobachtungen eigentlich sind, wenn wir berücksichtigen wie gut oder schwierig die Auffindbarkeit der Schildkröten in der Wildnis ist. Anhand der Basisdaten und geeigneter statistischer Analysen sowie den GIS-basierten Bestimmungen bestätigten und entdeckten wir die bemerkenswerten ökologischen Unterschiede die zwischen diesen beiden Spezies S. pardalis und K. belliana bestehen. Die Habitatnutzung unterschied sich klar zwischen den beiden Spezies, wobei K. belliana viel stärker an Lokalitäten mit dichter Vegetation gebunden ist wie sie häufig nahe von Wasserstellen zu finden ist während S. pardalis eher als Habitatgeneralist anzusehen ist und zwar sowohl in Bezug zum Makro- wie auch zum Mikrohabitat. Nichtsdestotrotz die Jungtiere beider Arten wurden in Arealen mit signifikant höheren Bodenbewuchs mit Pflanzen die kleiner als 200 cm blieben gefunden als die Adulti beider Geschlechter. Wir stellen die Hypothese auf, dass diese unterschiedliche Habitatauswahl sich mit dem Vermeidungsverhalten gegenüber Prädatoren erklärt. Insgesamt lassen unsere Daten den Schluss zu, dass die interspezifische Konkurrenz zwischen beiden Arten minimal ist.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine durchaus interessante Studie die zumindest was die Habitatansprüche der Jungtiere angeht sich teilweise mit jenen die für Strahlenschildkröten beschrieben wurden decken.

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