Skorpions-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides, links ein männliches Tier, rechts ein Weibchen – © Larissa Barreto

Costa - 2009 - 01

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Costa, F. B., F. R. Alves, A. P. Costa, A. C. E. Barros, P. C. Guerra, A. L. Sousa & A. S. Oliveira (2009): Ultrasonographic and radiographic determination of egg development of juraras (Kinosternon scorpioides) in captivity. – Pesquisa Veterinaria Brasileira 29(10): 841-846.

Die Bestimmung der Eientwicklung mittels Ultraschall- und radiologischer Untersuchungen bei „Juraras“ (Kinosternon scorpioides) in Gefangenschaft.

DOI: 10.1590/S0100-736X2009001000011 ➚

Rotwangen-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides, – © Larissa Barreto
Skorpions-Klappschildkröte,
Kinosternon scorpioides,
© Larissa Barreto

Kinosternon scorpioides (Linnaeus, 1766), die in Südamerika den Trivialnamen Jurara trägt, ist eine sehr variable Schildkrötenspezies, so dass ihr auch viele verschiedene Namen für die Populationen innerhalb des Gesamtverbreitungsgebiets zuteil wurden. Derzeit werden aber nur vier Unterarten als valide Unterarten von K. scorpioides anerkannt, die sich vom südlichen Panama über die meisten Teile des nördlichen Südamerikas erstrecken und auch Ecuador, das nördliche Peru, südliche Bolivien, das nördliche Argentinien, das östliche Guyana und Brasilien mit einbeziehen. Hier untersuchten wir mit Ultraschall und radiologisch die Eientwicklung bei 20 weiblichen Schlammschildkröten, K. scorpioides von September 2005 bis August 2006. Im ersten Monat war der Zyklus in den Eierstöcken dadurch charakterisiert, dass vitellogenineinlagernde Follikel sowie atretische (sich abbauende) Follikel und Eier im Ovidukt fehlten. Von Oktober 2005 bis März 2006 erlaubten es die Ultraschalluntersuchungen, die wachsenden Vitellogenin (Dotterprotein) einlagernden Follikel zu erfassen. Vitellogeninhaltige Follikel hatten eine sphärische ovale Form mit einer umhüllenden echogenen (Ultraschall reflektierenden) Dotterzone, einer wenig echogenen Albuminschicht und einer stark echogenen Schale. Die ersten Eier in den Eileitern wurden radiologisch 180 Tage nach Untersuchungsbeginn sichtbar, also zu einer Zeit, zu der die Eischale schon so stark mineralisiert war, so dass sie auf dem Röngtenfilm sichtbar wurde. Diese Studie zeigte, dass man Abbildungen mit adäquater Auflösung und Tiefe zur Darstellung der Follikel mittels einer 7.5 MHz Linearenschallsonde erzeugen konnte. Die erfolgreiche Ultraschallanwendung bei 20 K. scorpioides Weibchen erlaubte es uns, die initialen (frühen) Stadien der Follikelentwicklung und der Eier im Ovidukt zu untersuchen, während sich die radiologischen Aufnahmen als leicht anwendbar zur Darstellung der Eier im Ovidukt erwiesen, wobei wir die gesamte Eientwicklung über die Dauer von 6 Monaten erfassen konnten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine schöne Studie zur Evaluation von Untersuchungsmethoden und zur Eientwicklung bei einer Schildkröte, die zumindest als Ausbildungsstandard auch für die Veterinärmedizin Sinn ergibt.

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