Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Brian Folt

Baskaran - 2006 - 01

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Baskaran, L. M., V. H. Dale, R. A. Efroymson & W. Birkhead (2006): Habitat modeling within a regional context: An example using gopher tortoise. – American Midland Naturalist 155(2): 335-351.

Habitatmodellierung in einem regionalen Kontext: Ein Beispiel für die Gopherschildkröte

DOI: 10.1674/0003-0031(2006)155[335:HMWARC]2.0.CO;2 ➚

Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Tracey D. Tuberville
Georgia-Gopherschildkröte,
Gopherus polyphemus,
© Tracey D. Tuberville

Veränderungen in den Habitaten haben häufig einen wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung einer Art und deren Überlebensfähigkeit. Allerdings, um ein Habitat vorhersagen zu können, bedarf es detaillierter Feldarbeit und Nachweise, die oft nur schwer und zeitaufwändig zu erarbeiten sind, insbesondere wenn es dabei um Privatland geht. Deshalb haben wir hier versucht, ein Modell zu entwickeln, welches auf einer großen Datenvielfalt basiert, die auf Ländereien in öffentlichem Besitz (staatlichen Besitz) gewonnen wurden, und welches es ermöglicht, Vorhersagen für die angrenzenden Privatländereien zu treffen. Dieses Model wurde in einer fünf Counties (Landkreise) umfassenden Region im Bundesstaat Georgia getestet, um mögliche Habitate für die Gopherschildkröte (Gopherus polyphemus) vorherzusagen. Die grundlegenden Daten für die Vorhersage basierten auf einer Bestandsanalyse von Gopherschildkrötenhöhlen in der angrenzenden militärischen Einrichtungen von Fort Bennings im westlichen, zentralen Georgia. Dazu wurden Assoziationen zwischen Schildkrötenhöhlen, Bewuchsform, Bodentyp, Topographie und Wasservorkommen innerhalb der militärischen Einrichtungen erfasst und zusammengestellt und an Hand einer binären logistischen Regression analysiert. Diese Analysen halfen dann Wahrscheinlichkeitslandkarten zu erstellen, anhand derer sich mögliche Vorkommen von Gopherschildkröten in den fünf angrenzenden Landkreisen vorhersagen ließen. Bodenbegehungen wurden anschließend durchgeführt, um die Habitatvorhersagen zu überprüfen. Die Ergebnisse belegen deutlich, dass man anhand der Informationen über den Bodenbewuchs, Bodentyp und die Entfernung zu Gewässern und Straßen das Auftreten von bewohnten Gopherschildkrötenhöhlen vorhersagen kann. Diese Daten und Modellierungen können dazu dienen, die Habitatansprüche besser zu verstehen und sie können zur Restaurierung und Erhaltung von Habitaten herangezogen werden.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Na hoffen wir einmal, dass diese Vorhersagemöglichkeit nur zum Schutz Anwendung findet und nicht von bebauungswilligen Großunternehmen dazu benutzt wird, mögliche Habitate noch vor Bauantragstellung zu ermitteln und auszuräumen

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