Italienische Landschildkröte, Testudo hermanni hermanni, Fundort: Catalunya, Spain – © Victor Loehr

Badiane - 2017 - 01

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Badiane, A., C. Matos & X. Santos (2017): Uncovering environmental, land-use and fire effects on the distribution of a low-dispersal species, the Hermann’s tortoise Testudo hermanni. – Amphibia-Reptilia 38(1): 67-77.

Die Aufdeckung der Umwelt- und Landnutzung sowie die Auswirkungen von Bränden auf die Verbreitung einer Spezies mit geringer Ausbreitungstendenz der Griechischen Landschildkröte.

DOI: 10.1163/15685381-00003086 ➚

Italienische Landschildkröte, Testudo hermanni hermanni, – © Victor Loehr
Italienische Landschildkröte,
Testudo hermanni hermanni,
Fundort: Catalunya, Spain
© Victor Loehr ➚

Habitatzerstörungen führten zu fragmentierten Population bei vielen terrestrischen Arten was ein großes Problem für Erhaltungsbiologen darstellt. Zudem kann das Artenmanagement noch dadurch erschwert werden weil die Lebensweise der betroffenen Arten darauf ausgerichtet ist keine großen Ausbreitungstendenzen zu zeigen was die jeweiligen Spezies daran hindert sich wieder in einstmals von ihnen besiedelte Regionen auszubreiten. Für solche Arten ist ein besonderes Wissen um deren lokale Gefährdungen die ihre Ausbreitung beeinflussen essentiell für deren Management. Wir benutzten Besiedlungsmodelle um zu untersuchen welche Faktoren auf der Ebene der Landschaftsformation und Habitatebene (z.B. Landnutzung, Häufigkeit von Bränden, Vegetationsstruktur) das Vorkommen von Landschildkröten erklären und zwar für die westlichsten isolierten Populationen der gefährdeten Testudo hermanni hermanni in der Albera-Region (im Nordosten der Iberischen Halbinsel). Wir untersuchten 25 Lokalitäten (75 % der bekannten Region die mit Schildkröten besiedelt ist) des natürlichen Waldgebiets wobei wir die Erfassung 5 bis 8 mal pro Lokalität im Frühjahr der Jahre 2012-2014 wiederholten. Die meist 148 Stunden dauernde Erfassung lieferte nur 52 gesichtete Schildkröten in 12 der 25 Transekte. Diese niedrige Anzahl beweist, dass die Populationsdichte sehr gering ist. Die Lokalitäten wo noch Schildkröten vorhanden waren lagen oft räumlich dicht zusammen und es fiel auf, dass die Schildkröten in sehr vergleichbaren guten Lokalitäten an den Rändern ihres Verbreitungsgebiets fehlten. Die derzeitigen und die vergangenen, historischen Landnutzungspraktiken erklärten aber das Vorkommen von Schildkröten. Ebenso trugen das Auftreten von Bränden und die Reduzierung der Habitatkomplexität dazu bei die Verteilung der Griechischen Landschildkröte zu erklären. Wir diskutieren hier auch einige Aspekte zur Erhaltung von Testudo hermanni in Bezug zu unseren Ergebnissen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe Kommentare zu Héritier et al., 2017, Novillo et al., (2017).

Literatur

Héritier, L., D. Duval, R. Galinier, A.-L.,Meistertzheim & O. Verneau (2017): Oxidative stress induced by glyphosate-based herbicide on freshwater turtles. – Environmental Toxicology and Chemistry 36(12): 3343-3350 oder Abstract-Archiv.

Novillo, O., J. F. Pertusa & J. Tomas (2017): Exploring the presence of pollutants at sea: Monitoring heavy metals and pesticides in loggerhead turtles (Caretta caretta) from the western Mediterranean. – Science of the Total Environment 598: 1130-1139 oder Abstract-Archiv.

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