Carolina-Dosenschildkröte, Terrapene carolina, – © Hans-Jürgen Bidmon

Allender - 2011 - 01

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Allender, M. C., M. Abd-Eldaim, J. Schumacher, D. McRuer, L. S. Christian & M. Kennedy (2011): PCR Prevalence of Ranavirus in Free-Ranging Eastern Box Turtles (Terrapene carolina carolina) at Rehabilitation Centers in Three Southeastern US States. – Journal of Wildlife Diseases 47(3): 759-764.

Die mittels PCR festgestellte Vorkommenshäufigkeit des Ranavirus in wildlebenden Östlichen Dosenschildkröten (Terrapene carolina carolina) in drei südöstlichen Bundesstaaten der USA.

DOI: 10.7589/0090-3558-47.3.759 ➚

Carolina-Dosenschildkröte, Terrapene carolina, – © Hans-Jürgen Bidmon
Carolina-Dosenschildkröte,
Terrapene carolina,
© Hans-Jürgen Bidmon

Ranaviren (Gattung: Ranavirus), die ein Massensterben bei wildlebenden Amphibien und Schildkröten zur Folge hatten, wurden häufig weltweit bei epedemieartigen Krankheitsausbrüchen beobachtet. Eine Infektion hat bei Schildkröten meist fatale Auswirkungen und stellt ein potentielles Risiko für gefährdete Spezies und deren Bestände dar. Unser Ziel war eine Erfassung der Vorkommenshäufigkeit von Ranavirus-DNS im Blut und in Oralabstrichen, dem Vorhandensein von klinischen Anzeichen für eine Infektion sowie die Verbreitung von infizierten Schildkröten. Blutproben und Oralabstriche wurden bei 140 östlichen Dosenschildkröten (Terrapene carolina carolina) genommen, die bei Wildtierschutzzentren der Universität von Tennessee (UT; n=39), Wildlife Center von Virginia (WCV; n=34), und der North Carolina State University (NCSU; n=36) eingeliefert worden waren, sowie bei einer freilebenden Nicht-Rehabilitationspopulation nahe Oak Ridge, Tennessee (OR; n=39). Mit der Polymerase-Kettenreaktion PCR wurde nach einer Infektion mit Ranaviren gesucht. Dabei wurde nach einer Sequenz für eine Hauptregion des Major-Capsid-Proteins geschaut. Zwei Schildkröten, eine aus UT und eine von NCSU, zeigten Anzeichen einer Infektion mit Ranaviren wobei die Sequenz der PCR-Produkte zu 100 % gleich der des Frosch-Virus 3 waren. Das Vorliegen von Ranavirus-DNS im Blut lag bei 3, 0, 3, und 0 % für Proben von UT, WCV, NCSU und OR. Die Prävalenz in Oralabstrichen lag bei 3, 0, und 0 % bei Tieren aus UT, WCV, und NCSU.

Kommentar von Hans-Jürgen Bidmon

Wildtierzentren könnten hilfreich für den Nachweis von Ranavirus-Infektionen sein und könnten als eine Art Frühwarneinrichtung vor regionalen Krankheitsausbrüchen darstellen (siehe auch Johnson et al., 2008).

Literatur

Johnson, A. J., A. P. Pessier, J. F. Wellehan, A. Childress, T. M. Norton, N. L. Stedman, D. C. Bloom, W. Belzer, V. R. Titus, R. Wagner, J. W. Brooks, J. Spratt & E. R. Jacobson (2008): Ranavirus Infection of Free-Ranging and Captive Box Turtles and Tortoises in The United States. – Journal of Wildlife Diseases 44(4): 851-863 oder Abstract-Archiv.

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