Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, ein albinotischer Schlüpfling – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)

Wang - 2003 - 01

Wang, J. B., H. L. Yu, X. Y. Shen, Z. Long, S. F. Yan, N. Kodama, H. Aoki & Y. Li (2003): Effect of Chinese soft-shell turtle egg powder on immune functions in mice. – Food and Agricultural Immunology 15(3-4): 207-216.

Wirkungen von Eipulver von Chinesischen Weichschildkröteneiern auf die Immunfunktionen von Mäusen.

DOI: 10.1080/09540100400014557 ➚

Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)
Chinesische Weichschildkröte,
Pelodiscus sinensis,
© Robert Hentschel
(www.chrysemys.com)

Die Effekte des Pulvers aus ganzen Eiern der Chinesischen Weichschildkröte (WTE) auf das Immunsystem ist unbekannt. Weibliche sechs Wochen alte ICR-Mäuse (Laborstamm; n = 80) wurden über 30 Tage mit 1,125g WTE/kg und Tag verabreicht. Milz und Thymus wurden anschließend gewogen und die Milz-Lymphozyten-Proliferation Reaktion nach Gabe von Concanavalin A ( Con A), mittels Plaquezell-Formations-Assay (PFC), dem Phagozytose-Assay (Test) und anhand der Aktivität der Natürlichen-Killerzellen am dreißigsten Tag detektiert. Im Vergleich zu Vehikelkontrollen zeigten die mit WTE gefütterten Tiere höhere Milzgewichte (p < 0.05). Mäuse, die mit WTE behandelt waren, zeigten eine gesteigerte Lymphozytenproliferation (p < 0,05) und PFC (p < 0,01). Die Kapazität der Kohlenstoff-Clearance (p < 0,05) und die Aktivität der Natürlichen-Killerzellen (p < 0,01) waren signifikant erhöht, wohingegen nur eine leichte Steigerung der Phagozytoserate der Makrophagen (Fresszellen) aus dem Peritoneum in WTE gefütterten Mäusen auftrat. Zusammenfassend zeigen unsere Daten, dass Weichschildkröteneipulver deutliche zelluläre und humorale Effekte auf das Immunsystem bei Mäusen hat.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Dieses eher dürftig formulierte Abstrakt zeigt den Versuch der kommerziellen Zuchtfarmen ihre Produkte auf dem Markt für Nahrungsergänzungsmittel anzupreisen. Leider bleibt unklar, was das Kontrollvehikel war, und ob nicht auch Hühnereipulver ähnliche Effekte hervorgerufen hätte, denn all diese Effekte könnten schlicht weg auf einer gesteigerten Proteinaufnahme (Dotterproteine) beruhen. Wohlgemerkt, ich gönne diesen Farmen ihr wirtschaftliches Auskommen, aber ich glaube nicht, dass diese Art von Untersuchungen zu wirklich ernstzunehmenden Resultaten führt, obwohl es durchaus sein mag, dass auch Schildkröten auf die eine oder andere Art und Weise der Gesundheit dienlich sein könnten. Allerdings sollte das dann auch durch ein entsprechendes Studiendesign belegt werden.

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